Interview: Das metabolische Syndrom – Biofaktoren im Fokus

Das metabolische Syndrom betrifft Millionen Menschen – oft ohne dass sie es wissen. Im Gespräch erklärt Prof. Hans Georg Classen, Vorsitzender der Gesellschaft für Biofaktoren e. V., warum Biofaktoren wie Vitamine und Mineralstoffe beim Stoffwechselgeschehen eine entscheidende Rolle spielen und wie sich Risikofaktoren durch gezielte Maßnahmen positiv beeinflussen lassen.

Herr Prof. Classen, was versteht man eigentlich unter dem metabolischen Syndrom?

Classen: Das metabolische Syndrom beschreibt eine Kombination mehrerer Risikofaktoren, die zusammen das Risiko für schwere Folgeerkrankungen deutlich erhöhen. Zu den Risikofaktoren zählen Übergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und eine gestörte Insulinwirkung. Zusammen begünstigen diese Faktoren die Entstehung von Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Welche Rolle spielen Biofaktoren wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente dabei?

Classen: Biofaktoren sind für den Körper unverzichtbar, wenn es darum geht, den Stoffwechsel im Gleichgewicht zu halten. Verschiedene Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente wirken direkt auf Prozesse ein, die beim metabolischen Syndrom aus dem Ruder laufen. Beispielsweise trägt Magnesium zur normalen Funktion von Muskeln und Nerven sowie zur Aufrechterhaltung eines gesunden Blutdrucks bei. Auch die Regulation des Blutzuckerspiegels und des Fettstoffwechsels wird durch bestimmte Biofaktoren unterstützt.

Gibt es wissenschaftliche Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Biofaktorenmangel und dem metabolischen Syndrom?

Classen: Ja, die Datenlage ist hier inzwischen recht eindeutig. Studien zeigen, dass bei vielen Menschen mit metabolischem Syndrom Defizite an bestimmten Biofaktoren bestehen – etwa an Magnesium, Vitamin D, Chrom oder B-Vitaminen. Diese Mängel können den Verlauf der Erkrankung verschlechtern oder ihre Entstehung sogar begünstigen. Umgekehrt kann eine gezielte Versorgung mit diesen Biofaktoren helfen, Stoffwechselprozesse zu stabilisieren und Risikofaktoren abzumildern.

Was empfehlen Sie Menschen, die ihr Risiko für das metabolische Syndrom senken wollen?

Classen: Zunächst einmal ist ein gesunder Lebensstil das A und O: ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Abbau von Übergewicht sind entscheidend. Gleichzeitig sollte auf eine optimale Versorgung mit essenziellen Biofaktoren geachtet werden. Wer unsicher ist, kann den Biofaktorenstatus ärztlich überprüfen lassen und bei Bedarf gezielt ergänzen. Prävention ist hier der beste Ansatz – je früher Risikofaktoren erkannt und gegengesteuert wird, desto besser.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Prof. Classen.

 

Das metabolische Syndrom – Biofaktoren im Fokus

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